Der Dezember war ein sehr regenreicher Monat, aber es gab bei Aufhellungen nachts auch mehrmals Frost. In den Weinbergen brachte ich das Vorschneiden zu Ende während unsere Arbeiter intensiv das Schneiden der Weinstöcke fortführten. Im Winter entnehmen wir auch Bodenproben von unseren Parzellen. Diese werden von einem Labor analysiert und geben Aufschluss über die Bodenbeschaffenheit, was uns bei der richtigen Auswahl des Düngers und im Falle einer Neubepflanzung bei der Auswahl der richtigen Rebsorten hilft. Es mussten auch noch die abgerissenen Weinstöcke eingesammelt und verbrannt werden, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern. Als Brennmaterial in unserem Kamin sind sie uns sehr nützlich und sorgen für wohltuende Wärme bei uns zu Hause.
Unser Hauptaugenmerk lag im Dezember aber weiterhin auf dem Verkauf und Versand unseres Champagners. So machte ich allein in diesem Monat fünf Liefertouren nach Deutschland, wodurch wir die rückläufigen Verkaufszahlen im November wieder größtenteils kompensieren konnten. Nathalie unterstützte mich dabei, indem Sie die Bestellungen und Versandpapiere vorbereitete. Sie war neben den üblichen Büroarbeiten sehr viel mit dem Etikettieren der Flaschen beschäftigt. Gemeinsam degorgierten wir noch an zwei Tagen Flaschen von Hand. Auch beluden wir wieder regelmäßig unsere Rüttelmaschine. Es gab auch wie üblich kleinere Reparaturarbeiten auszuführen und zum Jahresende wurde unsere Verkorkungsmaschine noch einmal gründlich gereinigt und nachjustiert. Die etwas ruhigeren Tage kurz vor Weihnachten nutzten wir um den Lagerbestand an unseren verschiedenen Materialien wie zum Beispiel Etiketten und Verpackungsmaterial zu überprüfen und nachzubestellen.
Harmonische Vermählung von französischer Eleganz und deutscher Präzision
Im Weinkeller füllte ich ein Holzfass mit unserem diesjährigen Chardonnay Wein, welcher unserer nächsten Blanc de Blancs Assemblage beigemischt werden soll. Auch bereitete ich die Flaschenabfüllung unseres Ratafia Champenois vor, welche im nächsten Monat stattfinden wird. Zum Jahresabschluss gab es auch noch eine sehr erfreuliche Nachricht, denn unser Ratafia Champenois erhielt bei einem Wettbewerb in London eine Silbermedaille! Nach der Silbermedaille für unseren Prestige und die Goldmedaille für unseren Blanc de Blancs Mitte des Jahres ist dies eine weitere schöne Auszeichnung und Entlohnung für die viele Arbeit, die wir in unsere Produkte stecken, welche man als eine harmonische Vermählung von französischer Eleganz und deutscher Präzision bezeichnen könnte.
Die Weihnachtsfeiertage verbrachten wir dann im kleinen Familienkreis, bei gutem französischem Essen und leckerem Champagner!
Herzlichen Dank
Ich möchte mich zum Abschluss meines Tagebuchs noch ganz herzlich bei allen Leserinnen und Lesern bedanken, die mich in diesem Jahr begleitet haben. Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Beiträgen die Arbeiten im Weinberg sowie die Champagnerherstellung etwas näherbringen und zu deren besseren Verständnis beitragen. Wir blicken auf ein sehr außergewöhnliches Jahr zurück, welches uns vor viele neue Herausforderungen gestellt hat, indem wir aber auch auf Fortschritte, wie zum Beispiel unsere erfolgreiche Zertifizierung für nachhaltigen Weinbau, zurückblicken können. Wir hoffen natürlich, dass wir bald wieder zu normalen Verhältnissen zurückkehren werden, ohne Ausgangsbeschränkungen, so dass wir wieder viele Besucher auf unserem Champagnergut empfangen können, um mit Ihnen unsere Leidenschaft für unseren Beruf und unseren Champagner teilen zu können!