• Weinberg in der Champagne. Foto: 80 GRAD

Champagner Guide-Blog


Champagne-Lese 2016: Zwischenbilanz

Stuttgart / Épernay, 19. Oktober 2016 Das Weinjahr in der Champagne ist 2016 geprägt durch einen Rekord an Niederschlägen, zu wenig Sonne, Frühlingsfröste, Hagel, durch starken Pilzdruck und auch durch Sonnenbrand der Trauben.

Diese schwierigen Bedingungen reduzieren die zu erwartende Erntemenge um über 30 Prozent. Sie sind außerdem für die extrem unterschiedlichen Reifegrade der Traubensorten, Lagen und Parzellen verantwortlich. Die Lesetermine mussten entsprechend detailliert geplant werden – eine große Herausforderung für die Winzer und Häuser der Champagne, die rund 100.000 Saisonkräfte für die Ernte disponieren. Nach den Regeln der AOC Champagne werden die 34.200 Hektar ausschließlich von Hand gelesen.

Für Crus - die Gemeinden - mit früh reifen Trauben wurde der 10. September als frühester Beginn der Ernte festgelegt. Für Crus mit spät reifenden Trauben der 27. September 2016. Die Lese erstreckte sich bis in die erste Oktoberwoche hinein. Das Lesewetter war spätsommerlich warm, mit Ausnahme einiger Regentage. Das Lesegewicht der Trauben wurde dadurch sehr positiv beeinflusst. So konnte die Schätzung für den durchschnittlichen Lese-Ertrag pro Hektar leicht nach oben korrigiert werden: auf etwas über 8.000 Kilogramm pro Hektar.

Durch den Zugriff auf Reserve-Weine der AOC Champagne – das sind stille Grundweine, die in qualitativ guten Jahren verpflichtend eingelagert werden – wird der diesjährige Lese-Ertrag ergänzt. So ist sichergestellt, dass die Winzer und Häuser ungefähr die Menge an Champagne erzeugen können, die einem aktuellen Absatzjahr entspricht: rund 316 Millionen Flaschen.

Dank der guten Reifebedingungen waren die Trauben zur Lese in einem hervorragenden Zustand. Der durchschnittliche Volumen-Alkohol-Gehalt wird vermutlich um 10 Prozent liegen, der Säuregrad bei 8 Gramm H2So4 pro Liter. Auch wenn noch Zurückhaltung geboten ist, versprechen diese Werte ein schön balanciertes Verhältnis von Säure und Zucker und ein hohe aromatische Qualität der Moste des Jahrgangs 2016.

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